Immer mehr Menschen im Landkreis Forchheim werden Opfer einer perfiden Betrugsmasche: sogenannte Schockanrufe. Dabei geben sich die Betrüger am Telefon als Verwandte in Not oder als Polizeibeamte aus. Ziel ist es, die Opfer emotional zu verunsichern und zur Herausgabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie diese Anrufe ablaufen, worauf Sie achten sollten und wie Sie sich und Ihre Familie schützen können.
Wie funktionieren Schockanrufe?
Die Anrufer agieren oft mit weinerlicher oder verstellt panischer Stimme. Sie geben sich als Enkel, Tochter oder Sohn aus und behaupten, in einen Unfall oder eine Notlage verwickelt zu sein. Oft wird der Angerufene emotional unter Druck gesetzt: „Ich brauche sofort Hilfe, bitte sag Mama oder Papa nichts!“
Reagiert das Opfer mit einem vermuteten Namen wie z. B. „Lisa, bist du das?“, wird der Name übernommen und die Geschichte weiter gesponnen. Später übernimmt häufig ein angeblicher Polizist oder Anwalt das Gespräch und fordert Geld für eine Kaution.
Aktuelle Fälle im Raum Forchheim
Die Polizei Oberfranken berichtet von mehreren aktuellen Fällen. Erst kürzlich wurde ein Senior aus Forchheim um einen mittleren fünfstelligen Betrag betrogen. Der Mann übergab Bargeld und Edelmetalle an einen unbekannten Abholer, nachdem ihm am Telefon vorgetäuscht wurde, ein naher Verwandter habe einen schweren Unfall verursacht.
Was Sie tun können
- Bleiben Sie ruhig und skeptisch. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Nennen Sie keine Namen. Fragen Sie gezielt nach dem Namen des Anrufers.
- Beenden Sie das Gespräch, wenn es Ihnen verdächtig vorkommt.
- Rufen Sie Ihre echten Verwandten zurück, um die Situation zu klären.
- Wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle und melden Sie den Vorfall.
- Sprechen Sie mit älteren Familienmitgliedern über diese Masche und sensibilisieren Sie sie.
So können Sie sich langfristig schützen
- Verwenden Sie bei Senioren in der Familie eine Art Codewort für echte Notfälle.
- Nutzen Sie Anrufbeantworter oder Rufnummernanzeigen.
- Hängen Sie einen Zettel mit dem Hinweis „Keine sensiblen Daten am Telefon nennen!“ neben das Telefon.
- Melden Sie betrügerische Anrufe Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder der Bundesnetzagentur
Fazit
Schockanrufe mit weinenden Anrufern und dem angeblichen Unfall sind keine Einzelfälle. Schützen Sie sich und Ihre Familie, indem Sie aufmerksam bleiben, nicht vorschnell reagieren und bei Verdacht sofort die Polizei einschalten.
Bleiben Sie wachsam und informieren Sie Ihr Umfeld – besonders Ihre älteren Mitmenschen. Gemeinsam können wir diesen Betrügern das Handwerk legen. Sie möchten mehr zum Thema Cybersicherheit wissen?, dann besuchen Sie unser ComHeld Wissensportal.