In der Welt der Computertechnologie hat die Bedrohung durch schädliche Software, bekannt als Malware, stetig zugenommen. Vom ersten Computer-„Wurm“ bis zu staatlich gesponserten Cyberangriffen hat sich die Natur dieser Bedrohungen dramatisch verändert. Dieser Artikel taucht in die Geschichte von Malware ein, beleuchtet ihre Evolution und erklärt die Bedeutung hinter den Fachbegriffen.
Frühe Tage: Viren der 1970er
Malware ist ein allgemeiner Begriff, der für „schädliche Software“ steht. Es handelt sich dabei um Software, die speziell entwickelt wurde, um Computern oder Netzwerken Schaden zuzufügen oder auf unerwünschte Weise in sie einzugreifen. Malware kann in verschiedenen Formen auftreten.
Ein Beispiel aus den 1970ern ist der „Creeper“-Virus. Obwohl er technisch gesehen mehr ein „Wurm“ war (ein Programm, das sich selbständig über Netzwerke verbreitet), zeigte er die Botschaft „I’m the Creeper, catch me if you can!“ auf den infizierten Computern an. Diese erste Generation von Viren war relativ harmlos und eher ein Ärgernis als eine echte Bedrohung.
1980er: Die PC-Revolution und ihre Schattenseiten
Mit der Popularität des Personal Computers (PC) begann auch die Ära von Malware. IBM PC-kompatible Computer bezeichnen eine Klasse von Computern, die mit dem ursprünglichen IBM PC hinsichtlich Hardware und Software kompatibel sind. Ein berühmter Virus dieser Zeit war „Cascade“, im deutschsprachigen Raum auch als „Herbstlaub“ bekannt. Sobald er aktiviert wurde, ließ er die Zeichen des Bildschirms einfach auf den Boden fallen, als ob sie Blätter wären, die von Bäumen fallen. Diese Viren verbreiteten sich hauptsächlich über Disketten und waren darauf ausgerichtet, Schaden anzurichten oder sich einfach zu verbreiten.
Die 90er: Das Zeitalter des Internets
In den 1990ern begannen Schadprogramme, sich über das aufkommende Internet zu verbreiten. Ein besonders berüchtigter Wurm dieser Zeit war „Loveletter“, besser bekannt als „ILOVEYOU“. Er verbreitete sich per E-Mail, indem er sich als Liebesnachricht ausgab und dadurch das Interesse der Benutzer weckte. Millionen von Computern weltweit wurden infiziert.
Die 2000er: Schnelle Netzwerk-Würmer
Der Wurm „Slammer“ von 2003 sorgte für erhebliche Internetverzögerungen und infizierte rasch Computer weltweit.
Binnen 30 Minuten nach seinem Ausbruch hatte er schätzungsweise 75.000 Hosts infiziert, was zu erheblichen Internetverzögerungen führte.
2010er: Der Aufstieg der staatlichen Akteure
Ein bemerkenswertes Beispiel aus dieser Dekade ist „NotPetya“ aus dem Jahr 2017. Obwohl als Ransomware getarnt, hatte NotPetya einen besonderen Dreh: Es verschlüsselte die Daten der Opfer, bot jedoch keine echte Möglichkeit zur Entschlüsselung an. Dies führte zu massiven Störungen in Unternehmen weltweit. Noch im selben Jahr, 2017, erschütterte „WannaCry“ die Welt, indem es Hunderttausende von Computern weltweit infizierte und Lösegeld von den Opfern verlangte.
2020er: Weiterentwicklungen und neue Bedrohungen
In den 2020ern haben sich die Bedrohungen in der Cyberwelt deutlich weiterentwickelt, wie das Beispiel des QakBot eindrucksvoll zeigt.
Qakbot, auch bekannt als Qbot oder Pinkslipbot, ist eine Schadsoftware, die ursprünglich als Banking-Trojaner entwickelt wurde, um Finanzinformationen von Opfern zu stehlen. Mit der Zeit hat sich Qakbot weiterentwickelt und verschiedene Funktionalitäten hinzugewonnen. Qakbot war somit eine der gefährlichsten Schadsoftwares weltweit und infizierte 2022 über 700.000 Systeme. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am 30. August 2023 meldete, konnte die Qakbot-Serverinfrastruktur in Deutschland übernommen und zerschlagen werden.
Fazit:
Die Bedrohung durch Malware hat sich von einfachen Ärgernissen zu komplexen Cyber-Waffen entwickelt. Es ist unerlässlich, sich ständig über die neuesten Cyberbedrohungen und Schutzmaßnahmen zu informieren.
Die Cyberwelt verändert sich ständig. Um sicher zu bleiben und mehr über Cybersecurity zu erfahren, bleiben Sie dran und besuchen Sie regelmäßig unseren Blog!